Gesellschaft CJZ Aachen
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Aachen e.V.
Haus der Evang. Kirche
Frére-Roger-Straße 8-10
52062 Aachen
Fon 02 41 / 45 31 91
E-Mail CJZ-Aachen@t-online.de
Homepage aachen.deutscher-koordinierungsrat.de
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Vortrag von Dr. Joseph Croitoru
Haus der Ev. Kirche - 19.30 Uhr
Frere Roger Straße 8-10, Aachen
„Der Vortrag veranschaulicht, wie in Palästina die Archäologie für die Zionisten schon früh zu einem Instrument wurde, mit dem der jüdische Anspruch auf das Territorium des biblischen Eretz Israel untermauert werden sollte. In der Gründerzeit des Staates Israel knüpfte die israelische Altertumsforschung zwar im Wesentlichen an die westliche Biblische Archäologie an, stellte sich aber auch zunehmend in den Dienst des erstarkenden israelischen Militarismus. Yigael Yadin, Ex-Generalstabschef und Archäologe, trug mit seinen Aufsehen erregenden Ausgrabungen in Massada entscheidend zum entstehenden Mythos vom jüdischen Heldentum bei. Die Verquickung von Militär und Archäologie manifestierte sich auch in der Figur des Kriegshelden Moshe Dayan, der sich als Archäologe inszenierte. Und in der Besatzungspolitik gab man bei der Konfiszierung palästinensischen Bodens bisweilen vor, dass es sich hier um archäologisch wichtige Gebiete handele. Das biblische Narrativ, mit dem das jüdische Siedlungswerk in den Palästinensergebieten gerechtfertigt wird, wird inzwischen von israelischen Archäologen stark in Frage gestellt. Gleichzeitig erlebt die politisch motivierte biblische Archäologie in Projekten wie dem der „Davidstadt“ in Ostjerusalem eine Renaissance, auch wenn das Unterfangen selbst umstritten ist.“
Joseph Croitoru, geboren 1960 in Haifa, ist promovierter Historiker und Journalist. In den achtziger Jahren Studium der Geschichte und Kunstgeschichte zunächst in Jerusalem und anschließend in Freiburg i. Br., wo er seit 1988 lebt. Zunächst für die israelische Presse tätig, schreibt er seit 1992 für die Frankfurter Allgemeine Zeitung und die Neue Zürcher Zeitung sowie Beiträge für den Rundfunk.